Wolle ist nicht gleich Wolle

Wolle ist nicht gleich Wolle

Wissen Sie das Kamelwolle die besten isolierenden Eigenschaften hat? Wissen Sie überhaupt, dass Kamelwolle Verwendung findet? Und dass die feinste Wolle vom Kaninchen stammt?

Schaf

Wenn man Wolle sagt, wird wohl jeder von uns zuerst ein Schäfchen vor sich sehen. Es ist die weitverbreitetste Wolle auf der Welt. Schafe werden meist 1x oder 2x im Jahr geschoren, und ihnen wachsen zwischen 3 und 18 kg Wolle. Dank der außerordentlich dünnen Fasern kommen bis zu 4000 Härchen auf einen Quadratzentimeter.

Die Wolle von der ersten Schur mit 7 Monaten (sog. Lammwolle) hat kürzere Fasern als die von erwachsenen Schafen. Sie ist auch noch feiner und elastischer, sehr warm und luftdurchlässig.

Die zarteste Wolle stammt von den Merinoschafen, die in unterschiedlichen Teilen der Welt gezüchtet werden. Und die feinste Wolle vom Merinoschaf kann auch 10 Mikron haben. Die ersten Merinoschafe wurden in Spanien um 1700 veredelt. Anschließend verbreiteten sie sich in weiteren Ländern, und heute sind sie vorwiegend in Australien und Neuseeland heimisch. Es gibt viele weitere Schafrassen, wie Texel, Suffolk, Forest, Charollais usw. Das Merinoschaf erfreut sich jedoch bei den Verbrauchern der größten Gunst.

Merinowolle hat elastische Fasern, sie ist zart und luftdurchlässig und absorbiert perfekt Gerüche. Deswegen wird sie auch für die Produktion von Sportbekleidung verwendet. Merinowolle kann im Sommer jedoch auch angenehm kühlen. Sie saugt Schweiß hervorragend auf, und durch ihre hohlen Fasern ist sie auf natürliche Weise antibakteriell. Schafwolle verfilzt sehr leicht und muss sehr pfleglich behandelt werden. Aber das erfahren Sie dann in unserem nächsten Artikel.

Ziege

Es gibt auch Ziegenwolle, die von zwei konkreten Rassen abstammt, und zwar von der Kaschmirziege und der Angoraziege.

Kaschmir ist eine klassische Luxusfaser, die sehr zart und warm ist. Der Verarbeitungsprozess ist sehr aufwendig, weil gröbere Fasern ausgesondert werden müssen.

Von der Angoraziege stimmt die sehr zarte bis seidige und glänzende Mohairwolle. Sie lässt sich sehr gut färben. Die Feinheitsklasse Kid Mohair stammt von jungen Ziegen und ist zarter und gelockter als von erwachsenen Ziegen. Mohair verfilzt nicht.

Alpaka

Die Wolle ist zart und viel leichter als Schafwolle, weil die Fasern weniger schuppig sind. Sie ist warm und luftdurchlässig und fühlt sich seidig an. Die zarteste Wolle stammt von Alpaka-Jungtieren. Wie die übrigen Naturfasern wird allgemein auch Alpakawolle immer populärer.

Die Wolle vom Vikunja gilt als die zarteste. Die Wolle kann jedoch praktisch nur von toten Tieren gewonnen werden. Weil ihre Jagd verboten wurde.

Kamel

Auch das gibt es. Kamelwolle. Die Unterwolle des Kamelfells ist sehr fein und hat die besten isolierenden Eigenschaften, weshalb sie vor allem für die Herstellung von Wintermänteln genutzt wird. Sie stammt sowohl von zweihöckrigen als auch von einhöckrigen Kamelen, vor allem aus der Region des Himalaya.

Kaninchen

Angora ist extrem zart und seidig. Die Fasern vom Angorakaninchen sind für den flauschigen Effekt bekannt. Häufig wird sie dank dessen auch als Füllung verwendet. Sie hat eine Neigung zum Verfilzen und wird daher häufig in Mischungen, z.B. mit Schafwolle verwendet.

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